Ein kleines, geheimes Halloween-Geheimnis

Ein kleines, geheimes Halloween-Geheimnis


Es klang so, als ob jemand direkt neben ihr stand und ihren Namen flüsterte.

„Linaaa… Linaaa… komm…“ flüsterte eine sanfte, aber geheimnisvolle Stimme.

Lina setzte sich im Bett auf und lauschte. Es war Halloween, und draußen heulte der Wind. Sie war sich nicht sicher, ob sie geträumt hatte oder ob sie wirklich jemanden gehört hatte. Ein bisschen neugierig und ein bisschen mutig schlich sie aus dem Bett und folgte der Stimme in Richtung Flur.

Das Flüstern führte sie zur Treppe, die in den Keller führte. Doch anders als sonst war der Keller hell erleuchtet und geschmückt mit Kürbislaternen, die freundlich leuchteten und flackernden Schatten warfen. Lina hielt den Atem an. „Wer hat das alles hierher gestellt?“ dachte sie und ging langsam die Stufen hinunter.

Unten angekommen, fand sie einen kleinen Tisch, auf dem eine dampfende Tasse Kakao und ein Teller mit kleinen, glitzernden Keksen standen. In der Mitte des Tisches saß ein winziges, grünliches Wesen mit großen, leuchtenden Augen und einem verschmitzten Lächeln.

„Hallo, Lina! Frohes Halloween!“ rief das Wesen und winkte ihr fröhlich zu. „Ich bin Puck, der Halloween-Kobold. Ich bin heute hier, um dir ein kleines Abenteuer zu zeigen, falls du dich traust!“

Lina starrte ihn mit großen Augen an, aber sie konnte das Lächeln des Kobolds einfach nicht gruselig finden. „Was für ein Abenteuer?“ fragte sie gespannt.

„Ein kleines, geheimes Halloween-Geheimnis!“ Puck kicherte und schüttelte seinen kleinen Zauberstab. „Diesen Abend, und nur heute, gibt es eine verborgene Tür, die uns zu einer besonderen Halloween-Party führt! Willst du sie sehen?“

Neugierig nickte Lina, und Puck führte sie zu einer Ecke des Kellers, die sie noch nie zuvor bemerkt hatte. Dort war eine schmale, holzverkleidete Tür, an der ein Kürbisgesicht eingraviert war. Puck drehte den Türknauf, und die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren.

Hinter der Tür lag ein heller, freundlicher Raum voller anderer kleiner Wesen – fliegende Fledermäuse mit Schleifen, winzige Geister mit lachenden Gesichtern und kleine, hüpfende Kürbisse. Sie alle drehten sich zu Lina und riefen fröhlich: „Willkommen zur Halloween-Zauberparty!“

Puck führte sie hinein, und sofort bekam Lina einen leuchtenden Halloween-Hut aufgesetzt. Sie tanzten, spielten Verstecken im Glitzerdunkel und sammelten Süßigkeiten in kleinen Körben. Alle Kreaturen lachten und freuten sich, und Lina fühlte sich sicher und fröhlich in ihrer Mitte.

Nach einer Weile sagte Puck: „Nun, es ist fast Mitternacht, und dann endet das Halloween-Zauberreich. Du musst zurück in dein Bett, Lina.“

Lina lächelte, auch wenn sie ein bisschen traurig war, dass die Party endete. „Werde ich euch jemals wiedersehen, Puck?“

„Natürlich,“ sagte Puck und zwinkerte. „Aber nur in der Halloween-Nacht! Wenn du ein Flüstern hörst, dann bin ich da, und wir feiern ein neues Abenteuer.“

In diesem Moment fand sich Lina wieder im Keller ihres Hauses, aber die geheime Tür und die fröhlichen Geister waren verschwunden. Sie lief zurück ins Bett und kuschelte sich zufrieden unter ihre Decke.

Am nächsten Morgen lag ein kleiner Kürbis-Keks auf ihrem Nachttisch, und Lina wusste, dass die Halloween-Zauberparty wirklich geschehen war. Von da an freute sie sich jedes Jahr auf Halloween, in der Hoffnung, das geheimnisvolle Flüstern und die magische Tür wiederzufinden – und ihren Freund Puck, den Halloween-Kobold.